„Your visa is approved“ – der schönste Satz des Tages!

Am Dienstag, 13.05.2014 war es dann soweit, um 9:30 Uhr hatte ich meinen Termin auf dem amerikanischen Konsulat in München.
Meine Mutter hat mich begleitet und wir haben uns morgens um halb 6 auf den Weg gemacht. In München-Pasing haben wir in einem Einkaufszentrum direkt am Bahnhof geparkt und sind das kurze Stück mit der S-Bahn in die Innenstadt gefahren. Die restlichen Meter zum Konsulat mussten wir laufen.


Vor dem Konsulat standen ungefähr 5 Leute. Da wir noch Zeit hatten, haben wir ein Café in der Nähe gesucht, in dem meine Mutter auf mich warten kann. Irgendwie muss ich sie ja nach dem Termin wieder finden, denn sie darf nicht mit ins Konsulat. Eigentlich darf man auch kein Handy mit rein nehmen. Wir haben dann vergeblich eine Telefonzelle gesucht, von der aus ich meine Mutter nach dem Termin anrufen kann, damit wir uns treffen. Um das Konsulat herum laufen deutsche Polizisten. Eine junge, nette Polizistin hat sogar angeboten, dass ich von ihrem Handy aus später anrufen könnte. Allerdings hatte sie schon Feierabend ;)
Nach dem wir ein Café ausfindig machen konnten sind wir zurück zum Konsulat und ich hab mich in die Reihe gestellt. Hinter mir stand ein weiteres Au Pair von Cultural Care, mit der ich dann auch zusammen zur selben Uhrzeit den Termin hatte und somit verging die Zeit im Konsulat relativ schnell.

 

Aber zurück zum Anfang. Ich wurde von dem Beamten des Konsulats nach meinem Reisepass gefragt (auf Deutsch) und ob ich ein elektronisches Gerät dabei hab. Ich habe also gesagt, dass ich ein Handy bei mir habe und er meinte nur, dass ich es ausschalten muss und abgeben kann. Somit war das Problem „Wie finde ich später meine Mutter wieder, in dem Zeitalter, in dem Telefonzellen ausgestorben sind und man ohne Handy nicht lebensfähig ist“ geklärt.

 

Immer zwei Personen zusammen durften dann in den ersten Raum. Dieser war sehr klein und dort fand die Sicherheitskontrolle, wie am Flughafen, statt. Handy musste ich dann abgeben und ich bekam einen Zettel mit einer Nummer, damit ich es später wieder bekomme.

 

Dann ging es weiter in den nächsten und letzten Raum. Ich muss sagen, ich habe mir das Konsulat spektakulärer vorgestellt. War einfach ein Raum, nicht besonders groß, mit 5 Schaltern. Ganz am Anfang musste ich zu einer Frau und dort meine ganzen Papiere abgeben. Sie hat ebenfalls wie bei der Kontrolle deutsch mit mir gesprochen. Dann hat sie mir meine Papiere zurückgegeben und ich musste sie an dem ersten Schalter abgeben.

 

Danach musste ich mich erstmal setzen. In dem Raum warteten schon viele andere, ich schätze mal so ca. 30-35 Leute. (Achtung: Ich bin schlecht im schätzen)
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde ich per Lautsprecher an Schalter 2 gerufen. Dort stand mir, hinter einer Glaswand, ein Mann gegenüber. Seine erste Frage war „How are you?“, ich hab nur mit „Fine“ geantwortet. Dann hat er ins deutsche gewechselt und gemeint, dass wir Deutschen unhöflich seien und sie, die Amerikaner mega freundlich. Er wünsche sich, dass man ihn mit „Hello, Good Morning, how are you?“ begrüße. Aber keiner macht’s. Dann hat er noch kurz nachgeäfft wie die Leute immer dastehen, wenn sie zu ihm kommen. Dann wollte er wissen wo ich wohn, ich habs ihm gesagt und dann meinte er gleich, dass er da in der Nähe geboren ist. Sagt er allerdings zu jedem, denn nachher wusste er nicht mal wo das liegt ;)
Die allerbeste Frage, die er mir stellte, war jedoch: „Betreiben Sie Kampfsport?“ – ich war sprachlos – „Weil bei 3 kleinen Kindern braucht man das ja“ – dann hat er gelacht – ich war immer noch sprachlos und musste dann aber auch grinsen.
Seine eigentliche Aufgabe war es, meine Fingerabdrücke zu speichern. Was er danach auch endlich gemacht hat.
Durch das vorherige Gespräch zeigte sich aber, warum man insgesamt 2 Stunden auf dem Konsulat verbringt. Er hat mit jedem solch ein Gespräch geführt :D Immer über was anderes.

 

Danach durfte ich mich wieder setzen.
Bis ich zum letzten Schalter aufgerufen wurde – dem Wichtigsten! Hier findet ein Interview statt und danach bekommt man eben gesagt, ob das Visum genehmigt ist.
Man muss dazu sagen, dass das Gespräch am letzten Schalter bei einem Au Pair schnell vorbei ist. Man wird sehr wenig gefragt. Andere, z.B. Studenten oder Reisende, werden deutlich länger befragt. Hier wurde dann auf Englisch mit mir gesprochen. Bei manchen spricht derjenige allerdings auch deutsch ich glaube das hängt damit zusammen, warum du ein Visum brauchst.

Mir wurden nochmal von der linken Hand Fingerabdrücke genommen (keine Ahnung wieso die das zweimal machen) und dann ging die Fragerei los.
Ich wurde gefragt wo ich wohnen werde, wie viele Kinder ich betreuen werde und wie alt sie sind. Dann hat er mich noch nach meiner Kindererfahrung befragt und ob ich mit meiner Gastfamilie in Kontakt stehe. Außerdem wollte er wissen, ob ich meine Rechte kenne. Danach kam endlich der erlösende Satz „Your visa is approved“! YEEEEESSSSS!!!
Ich hab mich brav bedankt und durfte gehen. Mein Handy hätte ich vor lauter Freude noch fast vergessen :D Beim rausgehen muss man nämlich nicht mehr durch den kleinen Raum mit der Sicherheitskontrolle sondern nur noch durch so ein Drehkreuz. Es hat geregnet und ich wollte schnell gehen und bin an dem Fenster (so ne Art Kioskfenster), bei dem man seine Sachen abholt vorbei gedüst. Der Mann von der Sicherheitskontrolle hat mich aber zum Glück noch erkannt und mir mein Handy gegeben :)

 

Hab mich dann mit meiner Mutter getroffen und los gings zum Shoppen ;)

 

Freitag nach der Schule lagen dann auch schon mein Visum und mein Reisepass in unserem Briefkasten! Ich hab dann gleich mal einen Freundenstanz hingelegt :D
Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht! Dienstag war ich ja erst auf dem Konsulat.

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