Am Dienstag haben mich viele gefragt, ob ich traurig sei, dass ich an meinem Geburtstag nicht zu Hause bei meiner Familie und meinen Freunden bin. Meine Antwort lautete: diese Frage kann ich erst nach meinem Geburtstag beantworten.

& die Antwort lautet: Nein, ich bin nicht traurig. Natürlich war e etwas komisch, nicht mit der Familie feiern zu können, aber ich hatte einen wunderschönen Geburtstag mit vielen Überraschungen & Freudenstränen!

Mittwochmorgen musste ich ganz normal um 7 Uhr anfangen mit dem Arbeiten. Alle Kids waren bereits wach. ich bin nach oben und es war noch dunkel, außer im Esszimmer. Dort stand eine pinke Geschenktüte auf dem Tisch und davor ein Holzkuchen aus der Spieleküche der Kids. Dann sind die Kids angerannt gekommen und haben mich alle gleichzeitig umarmt und mir gratuliert. Mein Gastvater hat mir ebenfalls gratuliert und von meiner Gastmutter kam sogleich eine SMS, da sie schon auf dem Weg zur Arbeit war.

Die Kids haben dann meine Geschenke ausgepackt :D Ich habe von meiner Gastfamilie einen Pulli von Loft (einer meiner Lieblingsläden hier) bekommen, den E. für mich ausgesucht hat. Dann gab es eine wunderschöne Tasse (ich liebe ja Tee) mit dem Aufdruck "Maplewood und New Jersey". Darüber habe ich mich riesig gefreut, da die Tasse ein tolles Andenken ist. In der Tasse war dann Tee und ein Gutschein für Hollister. Außerdem haben die Kids noch eine Karte gemalt.

Beim Frühstück haben die Kids mir etwas von einem "special treat" erzählt, welches meine Gastmutter angeblich für mich gebacken hat. Ich habe dann nur gefragt, ob es eigentlich eine Überraschung sein sollte und dann lieber nicht weiter nachgehakt.

Die Kids haben gesorgt, dass jeder von meinem Geburtstag erfährt, sogar die Lehrer!

Mit E. war ich am Morgen noch in der Bücherei.

Am Nachmittag habe ich meine Gastmutter gefragt, ob ich am Abend dann das Auto haben kann, um Caro und Nicole vom Bahnhof abzuholen. Sie hat dann gefragt, ob ich zum Dinner mit den Beiden ausgehe und als ich bejaht habe, hat sie mich gebeten, um 20 Uhr zum Nachtisch zu Hause zu sein. Sie wird die Kids extra länger wach halten, damit wir meinen Geburtstag noch mit Cupcakes feiern können. Ich meinte dann nur, dass die Kids mir schon was von einem "special treat" erzählt haben und sie meinte nur, dass es ihr klar war, dass sie nicht still sein können.

Sobald meine Gastmutter zu Hause war bin ich los an den Bahnhof und konnte endlich Caro und ihre Freundin Nicole in die Arme schließen!

Wir sind dann in ein Diner gegangen und Caro bestand darauf, mir meine Geschenke von ihr und ihrer Familie, sowie von meinen Eltern, während dem Essen zu geben. Die Kellnerin hat dann gefragt, wer das Geburtstagskind ist und nachdem Essen sind plötzlich mehrere Kellner singend zu unserem Tisch gekommen und hatten einen kleinen Kuchen mit einer Kerze drauf. Das war eine tolle Überraschung und ich habe mich riesig gefreut!

Vielen Dank an Caro, Nicole, Susanne, Lothar und Flo für die tollen Geschenke! Ich habe mich riesig gefreut.

Ein riesen Danke auch an meine lieben Eltern für den Helikopterflug (Den Bericht gibt es weiter unten zu lesen) und für die anderen Geschenke!

Nach dem Essen bekam ich einen Anruf von Joana, sie wollte unbedingt mit mir und meinen Freunden Eis essen gehen. Ich habe ihr versucht zu erklären, dass wir Nachtisch mit meiner Gastfamilie essen. Da es erst 19 Uhr war, wollte sie unbedingt uns noch treffen, bevor wir nach Hause fahren. Ich meinte aber, dass es besser sei, früher heim zu gehen, weil die Kids ja extra länger wach bleiben und extrem aufgeregt waren, Caro und Nicole zu sehen. Der Anruf von Joana war nicht ungeplant, wie sich später heraus stellte.

Wir sind dann heim und haben mit meinen Gasteltern und den Kids die leckeren Cupcakes gegessen.

Plötzlich sind meine Freunde singend ins Wohnzimmer gekommen. Ich war total überrascht und musste vor Freude weinen.

Lisanne, Joana, Laura (mit Gastkind), Hanna und Jessi standen auf einmal da! (Jana war noch im Urlaub mit ihrer Gastfamilie). Ich konnte es nicht fassen und dachte, dass meine Freunde mich überraschen wollten. Wie sich heraus gestellt hatte, haben meine Gasteltern die Überraschung geplant gehabt! Meine Gastmutter ist mit Hannas Gastutter befreundet und hat so Hannas und Lisannes Handynummer bekommen und den Beiden geschrieben und eben die Überraschung geplant. Daher wollte meine Gastmutter auch unbedingt, dass ich an meinem Geburtstag nicht zum College gehe!

Ich war so gerührt! Ich habe es meinen Gasteltern und Freunden auch nicht leicht gemacht! Dass Caro und Nicole kommen, stand erst ein paar Tage vorher fest und ich hatte meinen Geburtstag sehr spontan geplant. Meine Gastmutter hatte eigentlich gehofft, dass Caro erst noch zu mir kommt und sie sie einweihen kann und ihr sagt, dass wir erst um 20 Uhr zu Hause sein dürfen. Es war geplant, dass meine Freunde bereits da sind, wenn ich komme. Darum hatte mich Joana auch angerufen und versucht auf ein Eis zu überreden :D

Auch wenn die Überraschung nicht so geklappt hatte wie geplant, war es für mich die größte Freude, die sie mir machen konnten!

Von meinen Mädels habe ich dann noch einen Seton Hall Pulli bekommen und einen Magneten. (Seton Hall ist mein College). Joana wollte vor 2 Wochen unbedingt früher zum College, um mit mir in den Seton Hall Shop zu gehen, aber ich wollte erst nach meinem Geburtstag dahin.

Ich habe es meinen Freunden also echt nicht leicht gemacht :D

Vielen vielen Dank! Ich bin so froh, euch zu haben!

Wir haben dann noch alle zusammen Cupcakes gegessen und uns mit meinen Gasteltern unterhalten.

Am Ende habe ich mich gefühlte 100 mal bei meinen Gasteltern bedankt und sie meinten, sie fanden es super schön zu sehen, wie viel Spaß wir hatten und wie gut wir uns alle verstehen.

Ich möchte mich auch noch bei Jane für das tolle Paket bedanken! Ein Stückchen Heimat :)

Ein Dankeschön auch an meine liebe Oma, Schori und Gerda für das tolle Paket, die Karten und das Geburtstagsgeld. Über die selbstgemachten Hasenkekse habe ich mich ganz besonders gefreut.

Danke auch an Oma und Opa für das tolle Paket mit vielen Leckereien!

Vielen Dank an meinen Bruder für den Ikea-Gutschein! Der erste Schritt für den geplanten Auszug :D

Vielen Dank auch für die ganzen Geburtstagskarten und alle Glückwünsche, egal auf welchem Weg, diese mich erreicht haben!

Ich hatte einen wunderschönen ersten Geburtstag hier in den USA, freue mich aber auch wieder auf den nächsten Geburtstag in Deutschland!

Am Donnerstag habe ich dieses mal einen langen Arbeitstag gehabt, da meine Gastmutter ausnahmsweise Zur Arbeit musste.

Freitag hatte ich komplett frei und am Nachmittag hatte ich meinen Arzttermin.

Meine Gastmutter konnte leider nicht mit, da der Arzttermin mitten am Nachmittag war und ja die Kids von der Schule heimgekommen sind. Sie ist mit mir dann den Weg durchgegangen, denn ich musste zum ersten mal Highway fahren.

Der Rückweg, obwohl der eigentlich schwieriger war, hat ohne verfahren geklappt, auf dem Hinweg sah es da anders aus. Die Highways sind total bescheuert gemacht und ich hab mich zweimal verfahren, bis ich dann das Navi in meinem handy zur Hilfe genommen habe.

Beim Arzt angekommen wurde erst einmal mein Namen bewundert von der Sprechstundenhilfe. Zum Glück weiß sie nicht, was dieser übersetzt bedeutet, sonst würde ihre Meinung wahrscheinlich anders ausfallen.

Ich musste einen Fragebogen ausfüllen über Vorerkrankungen, Allergien, Rauchen, Alkoholkonsum etc.

Nach 5 Minuten im Wartezimmer durfte ich auch schon in das Behandlungszimmer. Eine Arzthelferin hat meine Ergebnisse des Fragebogens in den Computer eingegeben, mich gewogen und den Blutdruck gemessen. Dann kam der Arzt.

Seine erste Frage war, woher ich komme und was ich in den USA mache. Dann hat er mir freudig erzählt, dass er bis Mittwoch noch in Berlin war und wollte wissen, woher ich komme. Zum Thema Stuttgart viel ihm dann gleich Porsche ein und er hat weiter drauf los gelabert. Sein nächstes Them war dann das Flugzeugunglück, was mich überrascht hat, denn in Amerika wird da eigentlich nicht darüber gesprochen.

Ich war von dem Smalltalk mega genervt, denn er hat mindestens 15 Minuten über Deutschland geredet. Dann war er der Meinung, dass ich doch viel zu jung sei, um irgendwas zu haben. Er hat mich kurz abgehört und ist zu dem Entschluss gekommen, ich solle soch noch einmal Tabletten nehmen. Wieder einen Monat lang und einfach die doppelte Dosis. Sollte es dann nicht besser werden, kann ich ja nochmal kommen und wir denken über ne Magenspiegelung etc. nach.

Zur Sicherheit hat er mich dann noch in das Nebengebäude zum Blutabhnehmen geschickt.

Ich bin dann direkt in die Apotheke gefahren, um die Tabletten abzuholen. In Amerika läuft das bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln etwas anders ab. Der Arzt schickt das Rezept direkt zu der Apotheke und man sagt dort seinen Namen und die haben das Medikament dann bereits hergerichtet.

Die Frau meinte dann, dass sie 4,90$ von mir bekommt, bis ihr eingefallen ist, dass sie mich ja gar nicht nach meiner Versicherung gefragt hat. Ich habe ihr meine Versicherungskarte von der amerikanischen Versicherung gegeben und dann kam der Schock! Da ich nur eine Reiseversicherung habe, bezahlen die das Medikament nicht gleich. Eine Frau, die das mitbekommen hat, hat gemeint, sie hatte ebenfalls Au Pairs und ich solle versuchen, die Rechnung bei der Versicherung einzureichen.

Ich musste unglaubliche 165§ für ein paar Tabletten bezahlen. Ich war einfach nur geschockt!

Zu Hause habe ich dann mit meinen Eltern geskypt und wir werden versuchen, das Geld für das Medikament bei meiner deutschen Auslandskrankenversicherung zu bekommen.

Per E-mail habe ich dann auch den Arztbericht und die Blutprobenergebnisse bekommen, von denen ich natürlich nichts verstehe. Meine Gasteltern meinten, dass sich die Praxis eigentlich noch melden müsste, um die Ergebnisse mit mir zu besprechen.

Eins weiß ich sicher, ich freue mich auf das Krankensystem in Deutschland!

Freitagabend haben wir bei Joana einen Gemüseauflauf gekocht.

Am Samstagmorgen bin ich mit Hanna in die City gefahren. Bevor wir los sind hat meine Gastfamilie mich noch gewarnt, das Wasser aus dem Wasserhahn nicht mehr zu trinken. Im Nachbarort ist ein Rohr geplatzt und man vermutet, dass Bakterien ins Wasser gelangt sind. Man solle das Wasser nicht mehr trinken. Der Druck war auch viel schwächer und das Wasser war etwas verfärbt. Da man in Amerika ja eigentlich nur das Hahnwasser trinkt (wir filtern dann noch das Chlor raus), war das natürlich ein großes Problem!

Samstagabend war das Problem noch immer nicht behoben!

An der Penn Station haben wir uns mit Caro und Nicole getroffen. Unsere erste Station war die Wall Street. Danach sind wir zum Bullen, der völlig von Touristen umgeben war.

Unser eigentliches Ziel war der Pier 6, der Helikopterflughafen!

Ich habe ja von meinen Eltern einen Helikopterflug geschenkt bekommen und Caro hat ebenfalls einen Flug von ein paar Freunden und ihren Eltern bekommen, da sie am Montag Geburtstag hat.

Sie wusste davon aber nichts!

Ich hatte die Geburtstagskarten von ihren Freunden und Eltern und kurz vor dem Pier 6 habe ich ihr dann die Karten übereicht und Hanna hat alles gefilmt, damit die Freunde und Eltern ihre Überraschung sehen können. Caro hat sich riesig gefreut und null damit gerechnet!

Wir sind 19 Minuten geflogen und es war ein atemberaubendes Erlebnis!

Ich durfte neben dem Piloten sitzen und es war der absolute Wahnsinn!

Leider war das Wetter nicht ganz so toll, es war etwas neblig aber es hat uns trotzdem großen Spaß gemacht!

Im Anschluss sind wir nach Chinatown gelaufen und haben dort in einem Restaurant gegessen. Wir haben uns gefühlt, wie in einer anderen Welt. Wir mussten eine halbe Stunde auf den Tisch warten. Es gab eine Speisekarte, von der man bestellen konnte und dann sind noch Kellner mit verschiedenen Speisen auf ihren Wägen durch die Tischreihen gelaufen und man konnte sich davon bedienen. Dadurch konnte man Dinge probieren, die man sich sonst vielleicht nie bestellt hätte. Ich weiß schon gar nicht mehr, was wir alles probiert haben. Auf jeden Fall war Dim Sum dabei, was ich vorher noch nie gegessen habe.

Danach sind wir noch nach Little Italy und dann über den Broadway zurück an die Penn Station. Hanna und ich mussten beide am Abend noch für ein paar Stunden arbeiten. Wir waren aber auch total müde, denn wir sind echt viel gelaufen!

Es war ein super schönr Tag in der City und morgen fahre ich wieder hin und ich genieße den letzten Tag mit Caro und Nicole. Sie fliegen am Mittwoch heim, aber ich arbeite ja unter der Woche.

Vielen Dank nochmal an meine Eltern für das tolle Geschenk!